Von:
Maya Leinenbach
Gebundenes Buch | Seitenzahl: 104 | Herausgeber: T5 GmbH | Sprache: Deutsch | Erscheinungsjahr: 2021 | ISBN-10: 3982362407 | ISBN-13: 978-3982362403
Maya Leinenbach ist online den meisten wohl als Fitgreenmind bekannt. Die Schülerin aus dem Saarland ist mit ihren appetitanregenden und sympathischen Instagram-Videos in kürzester Zeit zu Deutschlands erfolgreichster Foodbloggerin geworden und hat sich mit „Ach, ist das vegan?“ den Kindheitstraum vom eigenen Kochbuch erfüllt.
Mayas Machwerk umfasst „50 Wege, deine Freunde und Familie mit Essen zu überraschen“. Wir finden hier also 50 Rezepte, wobei Mayas Hauptgerichte immer gleich mit passenden Beilagen daherkommen. Die Rezepte sind ähnlich derer, mit denen sie bekannt geworden ist, bunt gemixt aus aller Welt. Für mich persönlich ist dennoch ein gewisser Bruch zu ihrem Instagram-Auftritt erkennbar, der sich aber schwer an etwas festmachen lässt. Mich sprechen ihre Reels bei Instagram einfach viel mehr an, als irgendein Rezept im Buch.
Das Hardcover-Buch im DIN A4-Format ist äußerlich ansprechend gestaltet, mit Mayas Porträt und natürlich einem appetitlichen Gericht auf dem Cover. Im Inneren ist das Buch recht bunt und verspielt gestaltet, mit kleinen Illustrationen, farbigen Blöcken und poppigen Überschriften. Muss man mögen…
Übersichtlich ist es dennoch und die Fotos, die es zu jedem Gericht gibt, sind auch qualitativ hochwertig und schön gestylt. Neben den Spalten für die Zutaten und Zubereitung, finden sich auch stets die Nährwerte pro Portion, sowie die Zubereitungszeit und der Schwierigkeitsgrad.
Die 50 Rezepte teilen sich auf die folgenden Kapitel auf: „Kleine Snacks“; „Hauptgerichte; „Süßes“.
Im Einleitungsteil finden sich ein kleines Autorenporträt und Mayas Küchen-Must-Haves für die Bereiche Equipment und Zutaten. Aus meiner Sicht richtet sich dieser Teil, wie eigentlich auch das ganze Buch, vor allem an Anfänger, die evtl. auch noch ähnlich jung sind, wie die Autorin und wenig Küchenerfahrung mitbringen.
Maya gibt für alle Rezepte einen Schwierigkeitsgrad an, der auch nie über „Mittel“ hinausgeht. Ich kann bestätigen, dass diese Einschätzung bei den von mir getesteten Rezepten gut hingehauen hat.
Das benötigte Equipment findet man übersichtlich in Mayas Must-Haves. Es umfasst die üblichen verdächtigen von guten Messern und Pfannen, über Auflauf- und Backformen bis zum Multizerkleinerer und Standmixer. Die Zutaten sind auch nicht weiter exotisch, da es der Autorin, die selbst auf dem Land lebt, wichtig ist, dass man sie ohne großen Mehraufwand im Supermarkt besorgen kann.
…kommen nicht inflationär, aber doch punktuell zum Einsatz: Ei-Ersatz im Hefezopf, pflanzlicher Joghurt im Joghurtdip, veganer Käse zum Überbacken.
In meinen Augen ist das hier ein klassisches Anfängerbuch, und zwar für junge (!) Küchen-Anfänger, die gleichzeitig in die vegane Küche einsteigen wollen. Mit meiner jahrelangen veganen Kocherfahrung habe ich mich zugegebenermaßen nicht angesprochen gefühlt, was man schon daran merkt, wie lange das Buch ungenutzt im Regal stand. Da Mayas Online-Zielgruppe viel breiter aufgestellt ist, empfinde ich diese Einschränkung als unerwarteten Bruch und in meinem Fall auch als Verfehlung meiner Erwartungen. Viele Fans von Fitgreenmind könnten eher enttäuscht sein und sich nicht abgeholt fühlen, insbesondere Langzeit-Veganer und Küchenerfahrene.
Auch hier muss ich leider auf Begeisterungsstürme verzichten. Ich habe 8 der 50 Rezepte getestet und würde wenig wiederholen (siehe Rezept-Tipps im nächsten Abschnitt). Lust auf weitergehende Tests habe ich dabei auch nicht bekommen.
Die Rezept-Reviews zu allen getesteten Rezepten findest du auf Instagram unter dem Hashtag #VCRachdasistvegan.
So sehr ich Maya aka Fitgreenmind auch schätze und mich darüber freue, wie viele (junge) Menschen sie für die vegane Ernährung begeistern kann, so unbeeindruckt bin ich bedauerlicherweise von diesem Kochbuch. Die äußere Aufmachung, also weniger noch das Cover als das Design innen, sind sicherlich Geschmackssache, aber entsprechen so gar nicht meinem Gusto. Hier sollte sicherlich auch die Jugendlichkeit der Autorin transportiert werden. Ist ok, muss mir aber ja nicht gefallen. Entscheidender aber für mein nicht ganz so positives Fazit ist, dass ich von den nachgekochten Gerichten einfach nicht begeistert bin. Den veganen Hefezopf oder Mayas Kaiserschmarrn würde ich garantiert genauso wiederholen, aber dafür hätte ich wohl nicht unbedingt ein Kochbuch gebraucht…
Das Buch landet auf dem Wiederverkaufen-Stapel. Melde dich, wenn du Interesse hast ;-).