Von:
Elena Carrière
Gebundenes Buch | Seitenzahl: 160 | Herausgeber: EMF Verlag | Sprache: Deutsch | Erscheinungsjahr: 2022 | ISBN-10: 3745909011 | ISBN-13: 978-3745909012
Elena Carrière dürfte den meisten aus ihrer Zeit bei Germany’s Next Topmodel 2016 ein Begriff sein. Dank des Wettbewerbs, aus dem sie als Zweitplatzierte hervorging, hat sich das Model quasi über Nacht eine breite Followerschaft aufgebaut, was ihr als Content Creatorin und Influencerin zugute kommt. Mehr über das Multitalent, das noch so 2, 3 weitere Professionen verfolgt, könnt ihr auf ihrer Webseite erfahren.
Der Untertitel des Kochbuchs lautet „Meine veganen Lieblingsrezepte“, womit der Inhalt gleichzeitig klar umrissen und vollkommen unvorhersehbar ist. Das Wissen um Elenas Vorliebe für die italienische Küche, die einen Großteil ihrer Kindheit geprägt hat, erlangt man aber gleich auf den ersten Seiten. Diese Einflüsse sind in den Rezepten zu spürbar, aber es finden sich auch viele weitere bunt zusammengewürfelte Lieblingsrezepte der Autorin.
Das knapp A4 große Hardcover kommt in einem wunderschönen, wertigen Leineneinband, der außerdem bedruckt und liebevoll illustriert ist. Rein äußerlich wirklich ein Hingucker, der aber auch beim Aufschlagen nicht enttäuscht, denn die schönen Fotografien ziehen sich innen fort. Die Foodfotografie und das Foodstyling im Dark & Moody Stil sind ganz nach meinem persönlichen Geschmack und es gibt zu den allermeisten Rezepten eine entsprechend schöne Bebilderung. Die sonstige Aufmachung und Illustration ist ein klein wenig verspielt, bleibt aber immer übersichtlich und stilvoll.
Das Buch beinhaltet 54 Rezepte, aufgeteilt auf die folgenden Kapitel: „Tapas und Appetizer“, „Breakfast“, „Family & Friends“ „Pasta & Italian Food“, „Salata & Suppen“, „Sweets“.
Dem Rezeptteil vorangestellt ist ein ausführlicher Einblick in Elenas persönlichen und beruflichen Werdegang, eine kleine Hilfestellung zum Veganwerden“, Elenas „Daily Morning Routine“, Ernährungswissen, vegane Vorratshaltungs-Tipps und vieles mehr.
Die Rezepte sind nicht mit einem Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet, aber dank der Angabe der Zubereitungszeit und der Menge der Zutaten, lässt sich abschätzen, ob es aufwendig oder einfach zu Sache geht. Besondere Küchenskill sind defintiv keine Voraussetzung.
Bei der bunten Vielfalt an Lieblingsrezepten, die Elena uns hier liefert, werden entsprechend bunte Zutaten benötigt. Trotzdem wird es selten zu exotisch für den Supermarkt. Mit ihren Lieblingen Knoblauch, Ingwer, Cashewkernen, Hefeflocken, Tahin, Zimt und Kokos in allen Variationen, kann man sich aber getrost schonmal eindecken.
Setzt Elena nur sehr sparsam ein: Hier und da kommt „pflanzliche Joghurtalternative“, Tofu oder Pflanzendrink zum Einsatz. Hochverarbeitete Lebensmittel sucht man schon alleine wegen Elenas „Oma-Regel“ vergebens, die besagt: „Kaufe nichts, was deine Oma nicht kennen würde.“
Diese Antwort fällt mir diesmal nicht ganz so leicht. Klar für Fans der Model/Schauspielerin/Influencerin/Feministin usw. ist das Buch ein Musthave. Wer mit Vorurteilen gegenüber Castingshow-TeilnehmerInnen oder InfluencerInnen zu kämpfen hat, dem würde ich es ebenso ans Herz legen. Für Vegan-Neulinge gibt es neben den Rezepten ein paar Tipps für den Umstieg. Ansonsten ist es eben eine bunte Mischung von Rezepten, die zwar keine eindeutige Richtung einschlagen, aber dennoch bereichernd sind für jede (vegane) Kochbuchsammlung.
Ja, ja, ja! Hier sind ein paar Rezept-Schätzchen versteckt, die auch für mich das Zeug zum Lieblingsrezept haben (Siehe: Rezept-Tipps zum Loskochen und Losbacken)
Die Rezept-Reviews zu allen bereits getesteten Rezepten findest du auf Instagram unter dem Hashtag #VCRplantbased.
Ich hoffe meine Leser sind vorurteilsfrei oder zumindest bereit diese abzubauen und dazu könnte dieses Buch ein erster Schritt sein. Ja, hier wird auch auf Elenas GNTM-Zeit eingegangen, ihr Job als Content Creator erwähnt etc., aber bei einem so persönlichen Kochbuch, gehört das nun eben dazu. Das Wichtigste jedoch sollten doch die Rezepte sein und dass es schmeckt! Diesen Aspekt erfüllt „Plant Based“ und sieht nebenbei noch mindestens so schön aus, wie die Autorin selbst. Das Topmodel unter den Kochbüchern? Ja, schon irgendwie.